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Die Darstellung Jesu im Tempel: Bedeutung und spirituelle Lehre

Artikel veröffentlicht am 01/07/2025 in der Kategorie : Religiöse Nachrichten
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Die Darstellung Jesu im Tempel ist ein Schlüsselereignis in der Kindheit Christi, das im Lukasevangelium (2,22-40) geschildert wird. Es handelt sich um einen symbolischen und zugleich prophetischen Moment, der sich in die jüdische Tradition einreiht und gleichzeitig die messianische Rolle Jesu ankündigt. Die Szene verdeutlicht den Gehorsam der Heiligen Familie gegenüber den Gesetzen des Mose, die Anerkennung Christi durch den alten Simeon und die Prophezeiung der Prophetin Hanna. Diese Episode wird von der Kirche am 2. Februar unter dem Namen Mariä Lichtmess gefeiert.

Religiöser und historischer Hintergrund

Die Vorschriften des Gesetzes des Mose

In der jüdischen Tradition verlangte das Gesetz des Mose, dass jedes männliche Erstgeborene vierzig Tage nach seiner Geburt dem Herrn geweiht werden sollte (Ex 13,2). Diese Weihe wurde von einem Reinigungsritus für die Mutter gemäß dem Buch Levitikus begleitet (Lev 12,1-8). Die übliche Opfergabe bestand aus einem einjährigen Lamm für das Brandopfer und einer Turteltaube oder Taube für das Opfer. Bei bescheidenen Familien erlaubte das Gesetz jedoch die Darbringung von zwei Turteltauben oder zwei Tauben, was bei Maria und Josef der Fall war und ihren niedrigen Stand bezeugte.


Der Tempel in Jerusalem

Der Tempel in Jerusalem war das spirituelle Zentrum des jüdischen Volkes, der Ort, an dem Gott verehrt wurde. Jesus dort zu präsentieren bedeutete, ihn in einem Akt des Gehorsams und des Glaubens offiziell Gott zu weihen. Maria und Josef hielten sich damit treu an das göttliche Gesetz, obwohl Jesus als Sohn Gottes diese rituelle Reinigung nicht nötig hatte. Dieser Akt markiert jedoch den Übergang vom Alten zum Neuen Bund.


Der Bericht im Lukas-Evangelium

Das Lukas-Evangelium (2,22-40) beschreibt die Szene der Darstellung genau. Nachdem Maria und Josef die vorgeschriebenen Tage der Reinigung erfüllt haben, ziehen sie mit dem Jesuskind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzubringen.


Die Begegnung mit Simeon

Simeon ist ein gerechter und frommer Mann, der auf "den Trost Israels" wartete. Der Heilige Geist hatte ihm offenbart, dass er nicht sterben würde, bevor er den Messias gesehen hatte. Inspiriert ging er zum Tempel, als Maria und Josef mit dem Kind eintraten. Als er Jesus sah, nahm er ihn in seine Arme und verkündete das Nunc dimittis, ein wunderschönes Gebet:


"Nun, o souveräner Meister, kannst du deinen Diener in Frieden gehen lassen, wie du gesagt hast,

Denn meine Augen haben dein Heil gesehen,

das du vor dem Angesicht aller Völker bereitet hast,

Licht, um die Nationen zu erleuchten,

und Herrlichkeit Israels, deines Volkes." (Lk 2,29-32)


Dieses Lied drückt die Freude und die Erfüllung der Verheißungen Gottes aus. Simeon erkennt in Jesus den Retter der Welt und das Licht der Völker.


Simeons Prophezeiung

Nach diesem Lobpreis wendet sich Simeon mit bedeutungsvollen Worten an Maria:


"Siehe, dieses Kind wird den Fall und die Auferstehung vieler in Israel bewirken.

Es wird ein Zeichen des Widerspruchs sein - und du, deine Seele wird von einem Schwert durchbohrt werden -

damit die innersten Gedanken vieler Herzen enthüllt werden." (Lk 2,34-35)


Mit diesen Worten kündigt er der Jungfrau Maria an, dass ihr Sohn eine Quelle der Spaltung sein wird: Er wird von einigen angenommen, von anderen aber abgelehnt werden. Er nimmt auch das Leiden Marias während der Passion ihres Sohnes vorweg, wenn sie ihn am Kreuz sterben sieht.


Das Zeugnis der Prophetin Hanna

Dann tritt die Prophetin Hanna auf, die 84 Jahre alt ist, verwitwet und im Tempel in Gebet und Fasten lebt. Sie lobt Gott und verkündet allen, die auf die Befreiung Israels hofften, dass der Messias gekommen ist.


Spirituelle Bedeutung der Darstellung Jesu

Ein Akt des Gehorsams und der Demut

Maria und Josef zeigen durch die Befolgung des Gesetzes ihren Respekt vor dem göttlichen Willen. Diese Episode zeigt auch, dass Jesus, obwohl er der Sohn Gottes ist, durch die Einhaltung des jüdischen Gesetzes voll in das Menschsein eintritt.


Jesus, das Licht der Völker

Die Verkündigung Simeons betont die universale Mission Christi. Er ist nicht nur für Israel gekommen, sondern um allen Völkern das Heil zu bringen. Aus diesem Grund wird das Fest der Darstellung auch als "Fest des Lichts" bezeichnet, weshalb bei Lichtmess Kerzen verwendet werden.


Die Ankündigung der Passion

Die Prophezeiung Simeons ist eine Ankündigung des Kreuzes. Jesus wird von vielen abgelehnt werden, und Maria wird mit ihm leiden. Es ist eine Einladung, Christus auch in Prüfungen zu folgen.


Die Darstellung in der christlichen Tradition

Das Fest Mariä Lichtmess

Die Darstellung Jesu wird am 2. Februar unter dem Namen Mariä Lichtmess (festa candelarum, "Fest der Kerzen") gefeiert. Diese Tradition hat ihren Ursprung in dem Symbol von Jesus als Licht der Welt, das mit dem Nunc dimittis des Simeon in Verbindung steht. Die an diesem Tag geweihten Kerzen erinnern an dieses göttliche Licht.


Ein marianisches und christologisches Fest

Dieses Fest ehrt sowohl die Heilige Jungfrau, die ihren Sohn Gott darbringt, als auch Christus selbst, der als Erlöser dargestellt wird. Es markiert auch das Ende des liturgischen Weihnachtszyklus.


Schlussfolgerung

Die Darstellung Jesu im Tempel ist ein Ereignis von immensem spirituellem Reichtum. Sie manifestiert die Erfüllung der göttlichen Verheißungen, die Demut der Heiligen Familie und die universale Mission Christi. Simeon und Hanna zeigen uns die Haltung des Gläubigen: die geduldige Erwartung der Erlösung, die Anerkennung des Messias und das Lob Gottes. Durch diese Erzählung werden wir eingeladen, Jesus als das Licht der Welt anzunehmen und seinem Weg zu folgen, auch in Prüfungen.

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